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Afghanistan

Kirche: Flüchtlinge aus Kabul aufnehmen

Mie Ahmt/istockphoto.comKabul, Afghanistan - im November 2008: Die Straße zum Bazar in der Nähe des FlussesEin islamischer Staat nach den Vorstellungen der Taliban - besonders den Frauen in Afghanistan droht damit ein riesiger Rückschritt.

Die Kirchen sind schockiert über die Lage in Afghanistan. Die Bundesrepublik sollte nach Auffassung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, Flüchtlinge aufnehmen.

KeithBinns/istockphotoAfghanistanAfghanistan

Die Taliban haben den Krieg am Hindukusch für beendet erklärt. Westliche Länder fliegen ihre Staatsangehörigen und afghanische Helfer aus. Am Flughafen Kabul haben sich am Montag chaotische Szenen abgespielt.

 

Bedford-Strohm fordert Aufnahme von Flüchtlingen

Die Kirchen in Deutschland zeigen sich bestürzt. Der EKD-Friedensbeauftragte Brahms verlangte eine kritische Auseinandersetzung mit dem Militäreinsatz in Afghanistan. Der EKD-Ratsvorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm, fordert Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen. Nun gehe es auch um Solidarität.

Auch der Limburger Bischof und Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat an die westlichen Regierungen appelliert, gefährdeten Afghanen großzügige Aufnahmeangebote zu machen.

 

Ehemaliger Militärseelsorger: Sieg der Taliban war keine Überraschung

Für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die in Afghanistan stationiert waren, ist nach den Worten des ehemaligen Militärseelsorgers Alexander Liermann das Scheitern der Militärmission keine große Überraschung. "Das haben alle für das Wahrscheinlichste gehalten", sagte Liermann, der vor drei Jahren selbst in Afghanistan war und heute Pfarrer im Frankfurter Diakonissenhaus ist. 

Das Bundeswehrpersonal, mit dem er in Afghanistan gesprochen habe, sei häufig in einem Zwiespalt gewesen, berichtete Liermann. Einerseits hätten die Soldatinnen und Soldaten den fehlenden Durchhaltewillen der politischen Führung beklagt. Andererseits hätten sie wohl gesehen, dass es beim Aufbau einer afghanischen Zivilgesellschaft keine erkennbaren Fortschritte gegeben habe.

 

Eventuell auch Auswirkung auf andere Bundeswehreinsätze

Liermann warf die Frage auf, was das abrupte Ende des Afghanistan-Einsatzes für Bundeswehrangehörige in anderen Einsatzgebieten bedeutet. "Wenn die zum Beispiel in Mali sehen, in welchem Desaster die Geschichte in Afghanistan geendet hat, stellt sich für sie ja die Frage, worauf sie noch hoffen können", sagte er.

 

Einen ausführlichen Text mit zahlreichen Hintergrund-Infos und Analysen findet ihr HIER bei den Kolleg*innen von indeon.de

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