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Pfarrer Mark Adler neu in Paul-Gerhardt und Johannes

DekanatPfarrer Mark Adler

Pfarrer Mark Adler hat seinen Dienst in der Paul-Gerhardt- und in der Johannesgemeinde angetreten. Der frühere Opernsänger ist am 22. August in einem Freiluft-Gottesdienst durch Pröpstin Karin Held ordiniert worden.

Von der Bühne auf die Kanzel
Mark Adler tritt erste Pfarrstelle in der Paul-Gerhardt-Gemeinde in der Waldkolonie an

„Ich bin in der Kirche ja schon bekannt wie ein bunter Hund“, weiß Mark Adler nur zu gut. Dem Theologen ist bewusst, dass seine Laufbahn nicht alltäglich ist. Mit Ende 40 noch einmal umzusatteln und Pfarrer zu werden, ist schon ungewöhnlich. Und mutig zugleich. War er doch bis dahin ein erfolgreicher Opernsänger. Nun hat er seine erste Pfarrstelle in der Paul-Gerhardt-Gemeinde in der Darmstädter Waldkolonie angetreten. Am 22. August ist er hier in einem Freiluftgottesdienst auf dem Schulhof der Lessingschule durch Pröpstin Karin Held ordiniert, also in den Dienst des Pfarrers der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) amtlich eingeführt worden.

Sein Amtszimmer ist zwar noch recht leer. Außer Schreibtisch, Computer, Telefon und Regal steht noch nicht viel drin. Dennoch ist er schon gut angekommen in seiner neuen Stelle. Zuvor hat er sein Vikariat in Georgenhausen im Dekanat Vorderer Odenwald bei dem erfahrenen Pfarrehepaar Claudia und Joachim Kühnle absolviert. Es war sein Wunsch, in Darmstadt eine Pfarrstelle anzutreten. Denn hier wohnt er mit seiner Familie seit 2005. Durch ein Engagement am Staatstheater war der gebürtige Berliner mit Ehefrau Silvia, den beiden Söhnen (20 und 22) und der Tochter (12) nach Südhessen gekommen. In seinem Haus in Eberstadt bleibt er auch wohnen. Auch wollte der Dreiundfünfzigjährige nach dem Vikariat keine Zeit verlieren und direkt in den Pfarrdienst gehen. „Ich habe noch 14 Jahre bis zum Ruhestand“, hat er ausgerechnet, „die will ich ganz im Gemeindepfarramt verbringen.“  

Den gerade neu gewählten Kirchenvorstand der Paul-Gerhardt-Gemeinde hat er schon gut kennengelernt, sagt er, genauso wie die langjährige Gemeindesekretärin Heike Schmidt und den jungen Organisten Finn Krug. Mit seinem Kollegen in der Johannesgemeinde, Dr. Gerhardt Schnitzspahn, wo er ebenfalls einen kleinen Stellenanteil hat, hat er sich zudem bereits bekannt gemacht. Mit dem Konfirmandenunterricht geht es nach den Ferien gleich los. Sechs Jugendliche sind in der Paul-Gerhardt-Gemeinde angemeldet, einen Brief an die Jugendlichen hat Mark Adler bereits geschrieben. Auch den Einschulungsgottesdienst der Erstklässler hat er mit seinem katholischen Kollegen Johannes Gans bereits in Planung. Er möchte bei den Angeboten der Gemeinde anknüpfen an das, was schon da ist, wie etwa die Chorarbeit oder das Frauenfrühstück. Gern möchte er auch dem Wunsch der Gemeinde nachkommen, einen Kindergottesdienst wiederaufzubauen. Zudem freut sich Mark Adler auf seine Besuche in der gemeindeeigenen Kita.

„Ich liebe es, Gottesdienst zu halten“, sagt Mark Adler. Hier würde der erfahrene Opernsänger gern die Liturgie singen, als Wechselgesang mit der Gemeinde. Neben den Sonntagsgottesdiensten könnte er sich vorstellen, auch andere Formen wie einen Feierabendgottesdienst am Freitag einzuführen oder Andachten mit Orgel, „ein besinnliches Angebot ohne Predigt“. Angesichts der Ungewissheit, wie es im Herbst mit Corona werden wird, kann er sich auch Live-Übertragungen der Gottesdienste vorstellen, wie das in der Johannesgemeinde bereits üblich ist. Darüber hinaus ist der Geistliche auch besonders an Seniorenarbeit interessiert. Wichtig findet er das Engagement der Paul-Gerhardt-Gemeinde in der Gemeinwesenarbeit in der Waldkolonie und in der ökumenischen Zusammenarbeit. In der Johannesgemeinde wird er einen Gottesdienst im Monat halten und möchte sich hier ebenfalls in der Seniorenarbeit engagieren. Eine seiner Stärken sieht Mark Adler in der Trauerbegleitung. Gute Erfahrungen habe er in seinem Vikariat gemacht, mit trauernden Angehörigen auch nach der Beerdigung weiter Kontakt zu halten.  

Auf der Suche nach einem neuen Sinn in seinem Berufsleben hat der studierte Opernsänger, der als lyrischer Tenor an verschiedenen Bühnen arbeitete, mit Ende 40 als Quereinsteiger noch einmal ein Theologiestudium in Heidelberg absolviert: „Ich habe mich reif gefühlt für diesen Beruf.“ Anders als nach dem Abitur. „Ich habe meinen Focus mit der Opernkarriere anders gelegt“, sagt Mark Adler, „ich war auf einem ganz anderen Dampfer.“ In Eberstadt habe Adler, der durch kirchliche Jugendarbeit geprägt wurde, wieder einen engeren Bezug zur Kirche bekommen: „Das war genau das, was mich interessierte: die Bibel, die Kirchengemeinde, die praktische Theologie.“ Er nahm sogar Orgelunterricht bei Dekanatskantor Wolfgang Kleber. In der Dreifaltigkeitsgemeinde übernahm er Lesungen im Gottesdienst bei Pfarrer Jonas Bauer. Da er sich seine Zukunft als Opernsänger immer weniger vorstellen konnte, wurde er 2016 noch einmal Student an der Universität Heidelberg. Beim Üben im Gottesdienstseminar wusste er: „Das war es, was ich wollte.“ Sein Glaube habe „eine neue Festigkeit bekommen“. In den Semesterferien nahm er weiterhin Aufführungen an Opernhäusern wahr. „Das hat irgendwie geklappt“, blickt er dankbar zurück. Seine Familie habe ihn immer getragen, und auch die Kirche hat ihn von Anfang an unterstützt, auch finanziell durch ein Stipendium der Lutherstiftung.

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