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Pfarrerin Anita Gimbel-Blänkle in Ruhestand gegangen

DekanatPfarrerin Anita Gimbel-Blänkle

Pfarrerin Anita Gimbel-Blänkle ist in Ruhestand gegangen. Am 4. Dezember wurde sie im Gottesdienst in der Stadtkirche durch Propst Stephan Arras verabschiedet. Vor 25 Jahren kam sie als erste Pfarrerin in die Stadtkirchengemeinde. Das Wichtigste waren ihr in der Gemeindearbeit die Beziehungen und das Vertrauen untereinander.

Erste Pfarrerin an der Stadtkirche
Pfarrerin Anita Gimbel-Blänkle geht zum Ende des Jahres in den Ruhestand

Nicht umsonst hatte sie sich den zweiten Advent für ihre Verabschiedung ausgesucht: Es ist der Sonntag, für den die Evangelischen Frauen jedes Jahr einen Gottesdienstentwurf erarbeiten. Diesen hat Pfarrerin Anita Gimbel-Blänkle in der Stadtkirche stets mit Frauen aus dem Kirchenvorstand und dem Stabsbereich Chancengleichheit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) umgesetzt. Jetzt wurde sie am Sonntag, 4. Dezember, im Gottesdienst um 17 Uhr durch Propst Stephan Arras in den Ruhestand verabschiedet. Ihr Predigtthema war: „Jetzt kommt die Zeit.“  

„Für mich schließt sich hier ein Kreis“, sagt die Fünfundsechzigjährige, denn sie hat ihr Spezialvikariat beim Verband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau absolviert. Seit 2010 hat Anita Gimbel-Blänkle zusätzlich zu ihrer Gemeindepfarrstelle eine halbe Stelle im Stabsbereich Chancengleichheit der EKHN inne. Wichtig war ihr auch in der Sprache des Gottesdienstes Gleichstellung widerzuspiegeln.

Vor 25 Jahren kam Anita Gimbel-Blänkle als Pfarrerin an die Stadtkirche – als erste Frau wählte sie der Kirchenvorstand in dieses Amt. „Das war am Anfang nicht einfach“, erinnert sich die Theologin, die in Frankfurt und Mainz studiert hat. Neben der Gemeindearbeit hatte sie damals noch einen Zusatzauftrag „Kirche und Kultur“ zur Öffnung der Kirche nach außen, der aktuell in der Diskussion steht. Sie organisierte Ausstelllungen im Kirchenraum, etwa zum Thema „Bibel erleben“, bei dem sich ein Nomadenzelt im Chorraum fand oder eine Druckerpresse im Kirchenschiff. Damals wurde auch die Öffnung der Stadtkirche an den Werktagen eingeführt, die bis heute gilt.

Das Wichtigste aber waren der gebürtigen Arheilgerin die persönlichen Kontakte: „Gemeindearbeit ist Beziehungsarbeit“, weiß sie, „die Menschen haben mich in Ihre Wohnungen und in Ihr Leben gelassen“. Für dieses Vertrauen sei sie sehr dankbar. Ob zufällig beim Einkaufen in der Stadt oder bei Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten, Geburtstagen, Jubiläen, Beerdigungen - „Ich habe so vieles aus dem Leben der Menschen erfahren - an Freuden und an Sorgen.“ Sie begleitete Familien bei Schicksalsschlägen und Unfällen und vermittelte ihnen stets: „Sie sind nicht allein.“ „Ich habe immer großes Interessen an Menschen gehabt und konnte ihre jeweiligen Situationen gut wahrnehmen“, sagt Anita Gimbel-Blänkle. Sie hatte Freude daran, Konfirmandinnen und Konfirmanden zu begleiten oder Seniorennachmittage zu gestalten – „weil Menschen Menschen brauchen“, wie sie es gern formuliert. Ihrem Kirchenvorstand ist sie dankbar, dass sie ihren Dienst an der Stadtkirche „in großer Freiheit“ ausüben durfte.

Gern hat sie auch die Stadtkirche der Öffentlichkeit gezeigt mit Gruftbesichtigung und Turmbesteigung, etwa am Tag des Offenen Denkmals, am Heinerfest oder wie jetzt an den Adventssamstagen. Am Herzen lag ihr immer die Ökumene in der Stadt, so hat sie schon früh die Nacht der Kirchen mitorganisiert und regelmäßig ökumenische Gottesdienste wie an Pfingsten mit ihrem Kollegen von St. Ludwig gefeiert. An Heiligabend gestaltet sie ihre beiden letzten Gottesdienste in der Stadtkirche. Dann will Anita Gimbel-Blänkle erst einmal ihre „freie Zeit genießen“, wie sie sagt, und mehr Zeit mit der Familie verbringen. Langfristig könnte sie sich vorstellen, sich ehrenamtlich im Tierschutz zu engagieren, sagt die Hundeliebhaberin.

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